
Buchvorstellung und Diskussion
Simone Schmollack im taz Café
- 19.00
- taz Café, Rudi-Dutschke-Str. 23, 10969 Berlin
„Und er wird es wieder tun”
Simone Schmollacks neues Buch über Partnerschaftsgewalt, von der immer noch viele Frauen betroffen sind.
Jede vierte Frau in Deutschland zwischen 16 und 85 kennt Gewalt in der Partnerschaft: als Schläge und Tritte, als Beleidigungen und Herabwürdigungen, als übertriebene Eifersucht, Verfolgen, Einsperren, Wegnehmen von Geld. Jeden Tag wird hierzulande eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet, meist, weil sie nicht mehr mit ihm zusammen sein wollte.
Gewalt ist kein Kavaliersdelikt. Darin sind sich Politik und Gesellschaft einig. Mittlerweile ist es gesellschaftlicher Konsens, dass häusliche Gewalt nicht gestattet ist und bestraft werden muss. Dennoch halten sich hartnäckig sogenannte Gewaltmythen, die körperliche, sexuelle und seelische Übergriffe rechtfertigen, verharmlosen, entschuldigen.
Die Mythen reichen von „passiert doch nur im Suff”, „unter sozial Schwachen und in bildungsfernen Kreisen” bis hin zu „sie ist doch selbst schuld, warum provoziert sie ihn auch so” und „wie soll er sich denn sonst wehren, sie ist ihm verbal und intellektuell doch überlegen”.
Unter anderem mit diesen Mythen räumt das vorliegende Buch auf. Es beschreibt die Gewaltspirale, in die sich die Partner und Partnerinnen verstricken, und die irgendwann zum Selbstläufer wird. Es zeigt, wie Täter ihre Opfer unterwerfen, unter Druck setzen, quälen und drohen, sie umzubringen. Es erklärt, warum häusliche Gewalt in jedem Alter und in jeder Gesellschaftsschicht vorkommt und wie „intellektuell geschulte” Täter und Opfer die Taten „verstecken” – aus Wissen und Furcht vor dem sozialen Abstieg.
Die taz-Journalistin Simone Schmollack hat die Ursachen und Auswirkungen von Partnerschaftsgewalt untersucht und darüber ein Buch geschrieben: „Und er wird es wieder tun”.
Moderation: Heide Oestreich, rbb
Eintritt frei